Globaler Handelssturm: Wie Unternehmen sich gegen neue Risiken absichern können

Globaler Handelssturm: Wie Unternehmen sich gegen neue Risiken absichern können

10.07.2025

Handelskriege, geopolitische Instabilität und sich ständig wandelnde bilaterale Abkommen verändern die Spielregeln des globalen Handels. Eine aktuelle Studie von Allianz Trade zeigt: Die Risiken für exportorientierte Unternehmen steigen spürbar. Wie können global tätige Unternehmen darauf reagieren? Die Antwort liegt in strategischer Diversifikation und einem gezielten Versicherungsschutz.

Handelssturm

Warum Unternehmen jetzt über Risikominderung nachdenken müssen

Die internationalen Handelskonflikte haben mit dem sogenannten „Liberation Day“ am 2. April 2025 einen neuen Höhepunkt erreicht – dem Tag, an dem die USA offiziell eine neue Welle von Zöllen gegen China einleiteten. Die Auswirkungen lassen nicht auf sich warten: Laut Allianz Trade rechnen 60 % der Unternehmen mit negativen Auswirkungen auf ihre Geschäftstätigkeit, 42 % erwarten einen Umsatzrückgang zwischen –2 % und –10 % innerhalb eines Jahres. Auch italienische Firmen sind betroffen: 59 % befürchten ein steigendes Zahlungsausfallrisiko, 73 % rechnen mit längeren Zahlungsfristen. In einem Umfeld wachsender Wechselkursvolatilität und zunehmend fragiler Lieferketten sind Unternehmen zahlreichen Risiken ausgesetzt.

Globale Unsicherheit: Produktion, Versorgung und Liquidität unter Druck

Unternehmen sehen sich steigenden Kosten, Zahlungsverzögerungen und geopolitischen Spannungen gegenüber, die Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit gefährden

Die Unsicherheit beschränkt sich nicht nur auf den Export. Auch Produktions- und Beschaffungsstrategien geraten ins Wanken: Ein Drittel der Unternehmen hat bereits neue Märkte erschlossen, während zwei Drittel aktiv nach Alternativen zur Diversifizierung suchen. Die Kosten steigen, Lieferzeiten verlängern sich, und geopolitische Spannungen verschärfen auch die Beziehungen zu langjährigen Lieferanten. Gleichzeitig versuchen Unternehmen, ihre Margen zu schützen, indem sie die Kosten auf Kunden oder Zulieferer abwälzen – eine auf Dauer nicht tragfähige Strategie.
Der Liquiditätsdruck wächst: Nur 11 % der Exporte werden innerhalb von 30 Tagen bezahlt, während über 70 % zwischen 30 und 70 Tagen auf Zahlung warten müssen – mit noch höheren Anteilen in Branchen wie Agrar, Energie, Metall und Industrieproduktion. Unternehmen mit globaler Ausrichtung und stark vernetzten Lieferketten befinden sich inmitten dieser neuen Instabilität. Der Zugang zum US-Markt wird teurer, der asiatische Markt wettbewerbsintensiver und der europäische Markt strategisch relevanter – aber keineswegs risikofrei. In diesem Szenario wird das Risiko von Zahlungsausfällen, Produktionsunterbrechungen oder dem Verlust von Wettbewerbsfähigkeit zu einer realen Bedrohung.

Unternehmen müssen ihre Risikoposition gezielt reduzieren

Margen, Liquidität und Kontinuität absichern

In Zeiten globaler Instabilität reicht eine rein taktische Reaktion nicht mehr aus. Unternehmen benötigen eine klare Strategie zur Risikoreduktion, die folgende Elemente umfasst:
  1. Diversifikation von Absatzmärkten und Bezugsquellen
  2. Intelligente Vertragsklauseln zur Steuerung von Wechselkursrisiken und Zahlungszielen
  3. Gezielte Versicherungslösungen für Forderungsausfälle, Lieferkettenunterbrechungen und rechtliche Risiken im geopolitischen Kontext
Exportkreditversicherungen, Deckungen gegen Betriebsunterbrechungen oder handelsbezogene Kreditversicherungen sind konkrete Instrumente, um die betriebliche Kontinuität sicherzustellen und die Liquidität des Unternehmens zu schützen. Darüber hinaus können maßgeschneiderte Lösungen zum Schutz vor politischen Risiken oder zur Absicherung von Margen den entscheidenden Unterschied zwischen einem plötzlichen Verlust und strategischer Resilienz machen.
In einer Welt, in der bereits eine einzige politische Entscheidung die globalen Handelsströme neu ordnen kann, werden jene Unternehmen erfolgreich sein, die das Risikomanagement fest in ihre Unternehmensführung integrieren – und sich damit nicht nur absichern, sondern sogar gestärkt aus der Krise hervorgehen.

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